06.-08. Juni 2025
“Mit Pferden sein…” ist keine Methode, sondern ermöglicht das Verfeinern oder Rückbesinnen der eigenen Wahrnehmung und eröffnet damit einen völlig anderen Blickwinkel auf das Verhalten und die Kommunikation von Mensch und Pferd.
Kann man Freundschaft mit einem Trainingsprogramm erreichen? Entsteht Hingabe nicht aus gegenseitigem Vertrauen aus dem Moment heraus? Kann man Freundschaft “trainieren”, Liebe in Lektionen messen? Muss man nicht selbst erst einmal glaubwürdig werden, vertrauenswürdig sein, im besten Sinne des Wortes? Sollte man nicht eher die Sprache des Pferdes lernen, damit man versteht, was es uns mitteilen will, was es mag, was es fürchtet, wo es eine Grenze verlangt oder mehr Freiheit? Würden wir einen Freund bitten, Tag für Tag etwas für uns zu tun, dass er nicht mag, langweilig ist oder gar demütigend? Und wenn, würde dieser Freund, diese Freundin sich dann nicht irgendwann von uns zurück ziehen und sich innerlich und äußerlich von uns “abwenden”? Freundschaft beruht auf Verständnis und Vertrauen, ist gegenseitig und hält auch einmal eine Diskussion aus, wenn man nicht einer Meinung ist.
Pferd und Mensch sind hochsoziale Lebewesen und können miteinander kommunizieren und eine Beziehung eingehen, die zu einer echten Freundschaft werden kann und die auf gegenseitigem Respekt und
Würdigung beruht.
Wir lehren in erster Linie Wahrnehmung als Grundlage für eine feine, gegenseitige Kommunikation mit dem Pferd. Wir lehren, hinzuschauen, was und wie uns ein Pferd etwas mitteilt. Wir lehren,
seine Mimik, seinem Blick, sein Verhalten und seine körpersprachlichen Signale zu verstehen. Wir lehren, was wir als Mensch dem Pferd mit unseren Körperausdruck, Körperposition und
unseren Handlungen mitteilen, oft unbemerkt und ohne es zu wollen. Nach und nach können wir erkennen, was es fühlt, nehmen sein Wesen und seinen Charakter wahr und was es braucht, um uns zu
vertrauen. Es versetzt uns in die Lage, auf die Signale, die es uns sendet, in seinem Sinne zu reagieren.
Indem wir uns seine Art und Weise der Verständigung aneignen, können wir ihm antworten und es kann uns ebenso verstehen. Wir degradieren das Pferd nicht zum reinen Befehlsempfänger, sondern bemühen uns darum, ein glaubwürdiger und geachteter Sozialpartner zu werden. Das Pferd ahmt uns entweder nach, wenn es uns interessant oder wichtig findet, es kann aber durch seine Reaktionen auch unser Verhalten widerspiegeln. Nach und nach werden wir merken, was es uns sagt und wo wir selbst stehen. Es geht nicht ums Funktionieren und abrufbare Lektionen, sondern auch oder gerade um unsere eigene Entwicklung. Das Pferd bringt uns unweigerlich an unseren Punkt: Ehrgeiz, Gut-sein-wollen, Besetzen, Angst, Arroganz, Perfektionismus und Streben nach Macht oder Kontrolle. Nach und nach kommt man durch das Loslassen von Erwartungen ins Hier und Jetzt und der Eine oder Andere kann mit und durch das Pferd eine Ebene erfahren, die man schon spirituell nennen darf, nämlich das “Sein”.
Diplom Biologin Sabine Birmann wurde am 10. Februar 1960 geboren. Sie studierte Biologie in Göttingen, mit Schwerpunkt Anthropologie und Verhaltensforschung. Seit ihrem dritten Lebensjahr beschäftigt sie sich intensiv mit Pferden und aus der Passion wurde ihr Beruf, seit 1994 arbeitet sie als Seminarleiterin. "Mit Pferden sein..." besteht seit 1998
www.mitpferdensein.de
Kosten: 290 Euro für Teilnehmer/innen ohne Pferd
390 Euro für Teilnehmer/innen mit Pferd
Beginn: Freitags 15 Uhr
Anmeldung unter info@mitpferdensein.de
oder Tel.: +49 (0)5554 713
Anmeldung bis 2 Wochen vor Kursbeginn möglich
Teilnehmer/innenzahlen sind begrenzt